Wein-Botschafter
Neben den Chinesen, deren Weisheiten ich schätze, gefallen mir die Griechen besonders gut. Weil sie die ersten Demokraten waren. Und weil sie große Denker hervorbrachten. Vor allem aber, weil sie uns viel über Wein verrieten. Nehmen wir Plutarch, Historiker und Philosoph. Er preist die Vorzüge von Wein, wie man es nicht besser beschreiben kann: „Wein ist unter den Getränken das Nützlichste, unter den Arzneien die Schmackhafteste und unter den Nahrungsmitteln das Angenehmste.“
Dass Rheingauer den Riesling bereits mit der Muttermilch aufsaugen, halte ich für ein Gerücht. Dass sie ihn später mehr lieben als andere Rebsorten, kann ich indes – zumindest für mich – bestätigen. Der Wein ist für mich mehr als nur ein Getränk. Ein Abend mit Freunden beim Wein – was kann schöner sein?
Weil ich Wein so liebe, bin ich 2017 Winzer geworden. Steillagenwinzer. Direkt oberhalb von Rheinkilometer 531, eine der schönsten Stellen am Rhein, liegt unser „Weingarten 531“. Seit ich Hobby-Winzer aus Leidenschaft bin, weiß ich – steil ist geil. Im Weingarten 531 wächst Osteiner. Als Verneigung vor Maximilian Graf Amor von Ostein. Wie die Geisenheimer Züchtung von 1924 schmeckt? Wir können es frühestens 2022 probieren. Ich freue mich drauf.
Weil ich auch anderen den Genuss gönne, bin ich Kultur- und Weinbotschafter geworden. Und habe seitdem große Freude daran, meinen Gästen zu vermitteln, was uns schon Goethe verriet: „Das Leben ist viel zu kurz, um schlechten Wein zu trinken“. Der Geheimrat bringt mich zurück zu den Griechen. Zu Euripides, dem großen Tragödiendichter: „Wo aber der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens.“ Und zu Platon, dem Begründer der abendländischen Philosophie: „Der Wein ist ein Geschenk der Götter.“
Ich sage artig: Vielen Dank an Euch Denker!
Und „Prosit“ – möge es nutzen.