Pilger-Wanderer

Eigentlich ist es ja ein alter Hut – und kommt gerade wieder mächtig in Mode: das Pilgerwandern. Spätestens seit Hape Kerkelings Bestseller „Ich bin dann mal weg“ gilt es als Selbstläufer. Und hat Potenzial nach oben. So viel, dass Experten meine Vision, im Rheingau Pilgertouren anzubieten, in der Sparte „Kreative Ideen“  im Februar 2016 mit dem „IHK-Tourismuspreis für meine Region“ auszeichneten.

Im Mittelpunkt des Pilgerns steht der Rheingauer Klostersteig. Er verbindet seit seiner Eröffnung am 25. September 2016 die ehemaligen Klöster Eberbach und Marienhausen miteinander. Zwischendrin liegen mit Marienthal (Franziskaner), Nothgottes (Zisterzienser) und St. Hildegard (Benediktinerinnen) drei lebendige Klöster so dicht beieinander wie nirgendwo sonst in Deutschland. In ihnen wird der Glaube an Gott täglich gelebt.

Schon direkt nach seiner Eröffnung ist der Rheingauer Klostersteig zum Renner geworden (www.rheingauer-klostersteig.de). Am 1. September 2017 durften wir in Düsseldorf auf der großen Bühne der Outdoormessen „Tour Natur“ ein Zertifikat entgegennehmen: Der Rheingauer Klostersteig gehört seitdem zur Kategorie „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Im Oktober 2017 wurde ich für mein Engagement als Pilgerwanderer zum „Rheingauer des Jahres“ gekürt.

Den spirituellen Wert des Wanderns haben auch andere längst vor uns erkannt. Zum Beispiel der dänische Philosoph Kierkegaard: „Ich habe mir meine besten Gedanken ergangen, und kenne keinen Kummer, den man nicht weggehen kann.“  Recht hat er: Egal ob aus Freude oder aus Frust, wegen Leid oder Lust – Pilgern ist einer der Wege zu sich selbst.

Ich bin dann mal – auf Pilgertour im Rheingau. Mit den Füßen beten – weil das so schön erdet. Mit den Ohren zuhören – den gleichgesinnten Pilgern. Und mit den Augen schauen – in eine Landschaft, die der liebe Gott mit viel Liebe geschaffen hat.