Der Rheingau ist als Weinanbauregion weltweit bekannt. Weit weniger weiß man, dass er eigentlich ein Waldgebiet ist: Wenn wir die Rebhänge hinter uns gelassen haben, tauchen wir ein in eines der größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Mit Tälern, in denen Wildkatze und Luchs auf Jagd gehen, und Bächen, in die der Lachs aus den Weiten des Atlantiks bis in die Wisper zum Laichen zurückschwimmt.
Abseits der Ortschaften, seit mehr als einem Jahrtausend Hort der Kultur, und den wenigen Straßen, die sie verbinden, empfängt uns Natur pur. In den Wäldern entlang des Taunuskamms und beidseits der Wisper können wir die Stille hören, die Dunkelheit sehen und die klare Luft schmecken. Hier sind wir der Natur nah, und zugleich der Kultur nie fern. Betriebswirtschaftler beschreiben dies als win-win-Situation. Ich nenne es einfach „ein gutes Gefühl“. Es wird umso inniger, je mehr mich der Rheingauer Wald umfängt.
Worauf wartest Du noch, starten wir.
Drei Wege im Rheingauer Wald gefallen mir besonders gut: der Himmelssteig rund um Geisenheim-Stephanshausen, der Schlenderspaziergang im Osteinschen Landschaftspark auf dem Niederwaldplateau bei Rüdesheim und der Gebückwanderweg, der den gesamten Rheingau vom Wallufbach bis zur Wisper umschließt.