Gipfelblick mit Inselfeeling
Er ist mit 152,7 Metern Höhe über Normalnull nicht gerade ein Gigant. Doch wer einen Blick zu seinem Gipfelkreuz erhascht, weiß sofort, warum die Geisenheimer ihren Hausberg lieben: Der Rothenberg überragt die Stadt und gibt ihr ein besonderes Gepräge. In seinen Hängen wächst Wein, der auf gleicher Stufe steht wie der aus dem Rüdesheimer Berg. Und neben dem Gipfelkreuz markiert eine übermannshohe stilisierte Traube aus Stahl die schönste Weinsicht des Rheinaus.
Das Rund-um-Panorama ist prächtig: Im Osten der Inselrhein bis zum Odenwald, im Süden das rheinhessische Hügelland bis zum Donnersberg, im Westen das Binger Loch am Beginn des Welterbes Oberes Mittelrheintal und im Norden die Wälder des Taunus, eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Deutschlands. Eingesprenkelt sind die Abtei St. Hildegard in Eibingen, Schloss Johannisberg auf dem gleichnamigen Hügel, die Rochuskapelle bei Bingen und der Bismarkturm bei Gau-Algesheim. Am Ende geht es auf die Schönbornsche Au, die seit November 2015 wieder das ist, was sie Jahrtausende zuvor bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war: eine der vielen Inseln im Rhein.
Die Tour dauert inklusive vier Lesestopps und kurzen Pausen dreieinhalb Stunden. Sie endet auf dem Weihnachtsmarkt Geisenheim auf dem Bischof-Blum-Platz vor dem Rheingauer Dom. Getränke für unterwegs muss jeder mitbringen. Die Teilnahme kostet 13 Euro p.P. (inkl. je ein 0,1-l Glas Wein und Glühwein), Kinder (bis 16 J.) dürfen umsonst mitwandern. Anmeldung ist nicht nötig. Die Tour findet bei jedem Wetter statt. Infos unter 06722 / 750508 und auf www.mords-mittelrheintal.de